Als Leitung einer Kindertagesstätte und systemischen Beraterin erlebe ich die vielen Herausforderungen, die uns tagtäglich begegnen, aus zwei Perspektiven. Die Anforderungen an uns Leitungen sind hoch: Wir sind Ansprechpartner:innen für das Team, die Eltern und die Träger. Wir jonglieren mit rechtlichen Vorgaben, Personalengpässen und individuellen Bedürfnissen der Kinder. Gleichzeitig sind wir oft auch diejenigen, die in schwierigen Situationen den Kopf oben behalten und Entscheidungen treffen müssen.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels spüre ich, wie diese Belastungen zunehmen. Offene Stellen bleiben unbesetzt, was nicht nur zu organisatorischem Stress führt, sondern auch die Stimmung im Team beeinflusst. Dazu kommen die unterschiedlichen Rahmenbedingungen: Jede Kita ist anders. Manche haben großartige Ressourcen, andere müssen mit wenig auskommen. Dennoch wird von uns erwartet, dass wir jeden Tag eine bestmögliche Betreuung und Bildung für die Kinder sicherstellen.
Als systemische Beraterin sehe ich jedoch auch, wie wertvoll es ist, diese Herausforderungen mit einer neuen Haltung und professioneller Unterstützung anzugehen. Vielleicht geht es dir ähnlich, dass du dich manchmal fragst: Wie halte ich all diese Bälle in der Luft, ohne selbst auszubrennen? Genau hier setzt die systemische Beratung an.
Was bringt systemische Beratung?
Für mich ist die systemische Beratung wie ein Kompass inmitten von Chaos. Sie hilft, Situationen aus einer neuen Perspektive zu betrachten und kreative Lösungen zu finden. Oft stecken wir in eingefahrenen Denkmustern fest – „so haben wir das schon immer gemacht“ oder „daran können wir nichts ändern“. Die systemische Beratung eröffnet neue Sichtweisen und zeigt Möglichkeiten auf, die vorher vielleicht gar nicht sichtbar waren.
In meiner Doppelrolle als Leitung und Beraterin habe ich gelernt, wie wichtig es ist, nicht alle Herausforderungen allein zu tragen. Gemeinsam mit dem Team lösungsorientiert zu arbeiten und Verantwortung zu teilen, kann ein echter Wendepunkt sein. Und auch im Umgang mit Konflikten – sei es mit Kolleg:innen, Eltern oder Trägern – hat die systemische Beratung mir geholfen, ruhiger und klarer zu bleiben. Ich fühle mich nicht mehr so oft wie ein Spielball der Umstände, sondern bin handlungsfähiger.
Der Mehrwert für uns als Leitungen
Was ich an der systemischen Beratung besonders schätze, ist ihr Fokus auf Ressourcen. Statt nur auf Probleme zu schauen, geht es darum, Stärken und Potenziale zu erkennen – bei mir selbst, im Team und in der gesamten Einrichtung. Diese Herangehensweise hat mir geholfen, meine Rolle als Leitung bewusster und selbstbewusster wahrzunehmen. Gleichzeitig kann ich als Beraterin anderen Leitungen zeigen, wie sie diesen Ansatz für sich nutzen können.
Ein weiterer großer Mehrwert ist die Struktur, die ich durch die Beratung in meinen Alltag bringen konnte. Es geht nicht darum, jede Herausforderung sofort perfekt zu lösen, sondern Prioritäten zu setzen und kleine Schritte zu machen. Diese Klarheit hat mir nicht nur beruflich, sondern auch persönlich sehr geholfen. Genau das vermittle ich auch anderen Leitungen, die ich begleite.
Mein Fazit: Gemeinsam wachsen und neue Wege gehen
Die Herausforderungen, vor denen wir als Leitungen stehen, sind komplex, aber sie müssen nicht allein bewältigt werden. Systemische Beratung bietet dir nicht nur Unterstützung, sondern auch die Möglichkeit, neue Perspektiven zu entdecken und deinen eigenen Handlungsspielraum zu erweitern.
Für mich persönlich hat dieser Ansatz nicht nur beruflich, sondern auch persönlich vieles verändert. Als Leitung habe ich mehr Klarheit und Struktur gefunden, und als Beraterin freue ich mich, andere auf diesem Weg begleiten zu dürfen. Es geht nicht darum, perfekte Lösungen zu finden, sondern gemeinsam zu wachsen und Schritt für Schritt neue Wege zu gehen. Ich lade dich ein, diesen Prozess für dich selbst auszuprobieren. Vielleicht findest auch du darin einen Schlüssel, um deinen Alltag leichter und erfüllter zu gestalten – für dich, dein Team und die Kinder, die wir täglich begleiten.
Alles Liebe
Natalie